Was ist Ayurveda?

Was ist Ayurveda?

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So wie die Hitze dem Feuer und das Flüssigsein dem Wasser innewohnt, so ist Ayurveda dem Menschen im Innersten zutiefst vertraut.
Caraka Saṃhitā Su. 30.27
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Der Begriff Ayurveda stammt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern «Ayus» was Leben bedeutet, und «Veda» zusammen, was Wissen bedeutet. Ayus, beschäftigt sich mit dem Zusammenschluss von Körper, Sinnesorganen, Geist und Seele (Atman). Das Wort „Veda“ bedeutet Wissen über unvergängliche Naturgesetze, die seit der Schöpfung Gültigkeit haben und welche die Grundlage des Ayurveda bilden. Diese Naturgesetze sind überall wirksam und beeinflussen unser tägliches Leben. Wenn wir diese Naturgesetzte richtig verstehen und innerhalb unserer eigenen kulturellen und klimatischen Rahmenbedingungen anwenden, kann der Ayurveda mit seinen Prinzipien überall eingesetzt werden und somit der ganzen Menschheit dienen.

 

Ayurveda ist eine uralte traditionelle indische Naturheilkunde. Sie basiert auf der Grundannahme, dass all die verschiedenen Bestandteile, die sich im Universum finden, sich auch wiederum im Menschen befinden und umgekehrt. So ist der Mensch ein mikrokosmisches Abbild eines makrokosmischen Prinzips.

 

Die fünf Elemente stellen die Basis aller Materie dar. Die Elemente sind die Grundlage der drei Funktionsprinzipien:

Vata ist das Prinzip der Bewegung, reguliert Aktivitäten im Körper, mental wie physiologisch. Vata ist verantwortlich für die Atmung, für das Blinzeln unserer Augen, das Schlagen unserer Herzen und für jede Bewegung im Plasma und in den Wänden unserer Zellen. Vata ist eng mit dem Nervensystem verbunden. Vata im Gleichgewicht zeigt sich als kreativ und flexibel, Gefühle wie Freude und Leichtigkeit sind im Vordergrund. Ist Vata gestört, herrschen Furcht, Nervosität und Angst vor. Vata ist trocken, leicht, kalt, subtil, klar und wirkt zerstreuend.

Pitta ist das Prinzip des Metabolismus, der Erhitzung oder des Stoffwechsels. Somit steuert Pitta im Körper die biochemischen Veränderungen und reguliert die Verdauung, die Nahrungsaufnahme und -assimilation. Durch die chemische Umwandlung der Nahrung reguliert Pitta die Körpertemperatur und fördert Appetit und Vitalität. Pitta im Gleichgewicht fördert die Intelligenz und Verständnis. Ist Pitta gestört können «feurige» Gefühle wie Wut, Frustration, Hass, Kritik und Eifersucht entstehen. Pitta ist heiss, scharf, leicht, ölig, flüssig, stechend und breitet sich aus.

Kapha ist das Prinzip der Substanz oder der Form, sie gibt uns die Körperstruktur, ist der «Leim», der die Körperzellen zusammenhält. Kapha liefert die Flüssigkeit, welche die Körpersysteme brauchen, um zu leben. Z.B. schmiert Kapha die Gelenke, befeuchtet die Haut und erhält die Immunabwehr. Kapha in einem unausgewogenen Zustand kann das Haften an Dingen und Menschen hervorrufen, Faulheit, die Gier und Neid. Kapha in einem ausgewogenen Zustand zeigt sich in einer Tendenz zu Liebe und Ruhe sowie der Bereitschaft zu vergeben. Kapha’s Attribute sind schwer, langsam, kühl, ölig, feucht, sanft, weich, statisch und süss.

Die Anteile von Vata, Pitta und Kapha sind in jedem Menschen anders verteilt – entsprechend ist die Ayurvedische Ernährung und Therapie immer auch ein individueller Ansatz. Der Mensch in seiner Einzigartigkeit steht im Zentrum. Sind Vata, Pitta und Kapha im Gleichgewicht sprechen wir von Gesundheit – wenn sie Strukturen im Körper angreifen, so werden sie zu einem Dosha.

 

Ebenso sind die 5 Elemente in den Verdauungs- und Stoffwechselvorgängen beteiligt, der Geschmacksrichtungen aller Nahrungsmittel und Arzneien sowie aller chronobiologischen Rhythmen (u.a. Tag-Nacht, Jahreszeit, Menstruation, Lebensabschnitt). Ayurveda ist ein ganzheitliches System, das die Lebens- und Ernährungsweise, die spirituelle und geistige Ebene sowie das soziale Leben und Umfeld betrachtet.

 

Gesundheit herrscht, wenn die Elemente des Körpers mit denen der Umgebung harmonieren. Ein Ungleichgeweicht löst hingegen die Entstehung von Krankheit aus.